Kaum ein Minister der Bundesregierung hat seit Beginn der Pandemie so viel heiße Luft produziert wie Gesundheitsminister Spahn (CDU). Das jüngst Beispiel: Er plaudert in der nachrichtenarmen Zeit der Osterfeiertage über die guten Aussichten für jene, die geimpft sind. „Wer vollständig geimpft wurde, kann in Zukunft wie jemand behandelt werden, der negativ getestet wurde“, erklärte er. Spahns Geplauder lenkt von der trüben deutschen Impfbilanz ab. Die erste Impfung erhielten gerade mal etwas mehr als 12 Prozent der Bürger, die zweite bisher nur gut 5 Prozent. Spahns Heimatland NRW liegt im Länderranking auf dem vorletzten Platz. Dort sind noch nicht einmal alle 80-Jährigen geimpft. Spahns Politik und seine öffentlichen und öffentlich gewordenen Auftritte haben seine Sympathiewerte und die die seiner Partei in den Keller gebracht. Man fragt sich, warum seine Medienberater ihm solche Auftritte nicht ausreden. Wollen sie ihn ins Verderben führen oder die Union bei der Bundestagswahl in die Opposition treiben? – Ulrich Horn


Letzter Hinweis: Empfehlen Sie Post-von-Horn auch Ihren Freunden bei Facebook.

8 Comments

  1. Roland Appel Reply

    Eigentlich ist es ganz einfach: Der Mann kann zwar nichts wirklich beeinflussen, aber auch nicht mal die Klappe halten. Grund genug hätte er.
    Die Impfungen sind ein Desaster, weil die Bundesregierung versäumt hat, neben der Forschung für Impfstoffe Produktionsanlagen zu fördern, die diese herstellen – obwohl das 2020 immer angekündigt und kommuniziert worden war. Das hat Spahn objektiv verbockt. Während Deutschland 350 Mio. € für die Forschung bei Biontech investiert hat, haben die USA 14 Mrd. $ in Produktionsanlagen von Biontech/Pfizer investiert. Doof für Europa – aber nicht so schnell reparabel.
    Nun versucht er sich gummiartig durchzuschwafeln, dabei stünde ihm gut an, ganz kleine Brötchen zu backen und sich und seine Rolle zurückzunehmen.

    • Norbert Sobiech Reply

      Hallo Herr Appel,
      2 Fragen: Welche Anlagen (außer Marburg) hätte Deutschland fördern sollen?
      Woher stammen Ihre Zahlen? Laut FAZ
      „Die Vereinigten Staaten und Deutschland sind in der Entwicklung von Corona-Impfstoffen mit Abstand die größten Geldgeber. Die beiden Länder haben zusammen 3,7 Milliarden Dollar (3,16 Mrd Euro) zur Verfügung gestellt, wie aus einer Aufstellung des Zentrums für Globale Gesundheit am Hochschulinstitut für internationale Studien und Entwicklung in Genf hervorgeht. Amerika investierte demnach fast 2,2 Milliarden Dollar, Deutschland 1,5 Milliarden Dollar aus der Staatskasse.“
      Zum Schluß: Trump und USA sind Inder Pandemie keine Musterbeispiele.

      • Roland Appel Reply

        Die Zahlen hat Markus Lanz in seiner Sendung MinPräs. Kretschmer (Sachsen) vorgehalten. Ich muss zugeben, ich habe sie nicht überprüft. Aber wir alle erinnern uns an Berichte im Juli/August 2020, in denen das Bild gezeichnet wurde, dass die Impfstoffproduktion weltweit noch vor der Zulassung anlaufe. Das wurde in der BRD nicht gefördert, sondern nur die Forschung mit BMBF-Projekten. Ich habe in mehreren Artikeln herausgearbeitet,
        https://extradienst.net/2021/03/14/das-impfdesaster-eskaliert/
        dass die Impfstrategie an der fehlenden PRODUKTION u.a. der Freigabe der Patente krankt, die Joe Biden in den USA übrigens längst angeordnet hat. Meine These ist: der Staat macht es zu bürokratisch und nützt nicht alle wirtschaftlichen Möglichkeiten. (Das ist gar nicht parteipolitisch gemeint)

    • Roland Mitschke Reply

      Nach so vielen Pandemien versteht kein Mensch, dass wir nicht vorbereitet sind. Auch von den Mutationen wusste doch jeder. Natürlich war klar, wenn welche Impfstoffe erforscht, zugelassen und produziert sind. Jeder Neunmalkluge wusste auch, wieviel Impfstoffe wann geliefert werden können.
      Gut, dass uns nicht die Allesbesserwisser regieren!

  2. grafiksammler Reply

    Wir liegen auch innerhalb Deutschlands unakzeptabel weit mit den Impfungen auseinander:

    Wenn in NRW nicht einmal die 80+ bisher komplett geimpft worden sind, dann frag ich mich, wieso haben meine Schwester und Schwager ( 60+ ) in 11 Tagen einen Impftermin in Krefeld bekommen. Wieso werden in Berlin die 60+ geimpft? In Bayern bin ich, 70+ mit mehreren Risikofaktoren und seit dem 14.1. vorgemerkt noch nicht einmal über ein wann informiert. Kriegt Söderland das nicht auf die Reihe, oder wird er absichtlicht benachteiligt?

  3. Norbert Sobiech Reply

    Ich bin sicher kein guter Freund unseres Gesundheitsministers aber seine Ankündigung führte in meinem Bekanntenkreis dazu, das etwa 5-6 Personen sich für die AstraZeneca Impf-Aktion entschieden haben. Nach vorherigen Gesprächen wollten sie erst auf einen BioNTec-Termin warten. Aber die Aussicht auf mehr Freiheit war zu verlockend. In einer Pandemie gibt es kein richtig oder falsch, es zählen Entscheidungen. Den Journalisten und uns Bürgern ist die nachträgliche Kritik und Besserwisserei überlassen. Ich wage diese Beurteilung noch nicht. Lieber Uli bleib gesund damit uns dein Block erhalten bleibt.

  4. Wartet bis zur Wahl, die überparteiliche Organisation der Jungen Menschen lebt und hält sich corona gemäß zurück.
    Auf Spotify App mit dem Titel „1.5 Grad“ kann man hören, wie die
    Zukunft aussehen muß. Alles sehr wissenschaftlich – Keine Phrasen.

Write A Comment