Seit jeher setzen die USA Trends. Noch ist Trump nicht im Weißen Haus. Doch schon hat er ein neues Wettrüsten ausgelöst. Von Matthias Kolb (SZ) erfahren wir, dass die US-Zeitungen anfangen, sich auf den Twitter-Präsidenten einzustellen. Sie rüsten personell auf, weil sie Trump auf der Spur bleiben wollen. Offensichtlich rechnen sie damit, dass sich ihre Investition lohnen wird. Trump ist nicht nur interessant wegen der Dinge, die er demnächst tun und lassen wird. Auch seine Vergangenheit könnte sich weiterhin als Goldgrube erweisen. Mit seinen Ein- und Ausfällen lässt sich womöglich kräftig Auflage machen. Sind ähnliche Entwicklungen auch bei deutschen Zeitungen zu erwarten? Wegen der 12,5 Prozent, die AfD-Chefin Petry derzeit auf die Waage bringt, werden deutsche Verleger ihr Redaktionspersonal wohl kaum aufstocken. Doch was passiert, wenn das rechtspopulistische Online-Medium Breitbart, das Trump in den USA wirkungsvoll unterstützt, das bald in Deutschland eine Filiale eröffnen will und das hier bereits mit einer Kostprobe seines Könnens für Aufsehen sorgte, demnächst dazu übergehen wird, Petry zu pushen? Der SPD im Ruhrgebiet, den Konservativen in der CDU und der CSU in Bayern bereitet die AfD schon heute Kopfschmerzen. Sie werden sich mit jedem Prozentpunkt verstärken, um den die AfD zulegt. Nicht nur Breitbart und Petry werden an dieser Aufgabe arbeiten. Wer mag sich bei diesen Aussichten noch damit trösten, dass Petry längst nicht so gut twittern kann wie Trump? – Ulrich Horn

2 Comments

  1. Ich habe gelesen, dass große US-Zeitungen u.a. wegen der Gerüchte um Trumps mögliche Verfehlungen in Russland eigens intestigative Teams gebildet hätten, um Trump auf der Spur zu bleiben. Solche Maßnahmen werden vielleicht schon bald spannende Ergebnisse bringen. Wenn es denn stimmen sollte.

  2. Roland Appel Reply

    Die AfD wird ohnehin überschätzt, sie ist eine rechtsextremistische Splitterpartei, die unverdient hochgeschrieben wird. Güllner hat dies kürzlich sehr seriös für die IGBCE nachgewiesen. Breitbart ist ein Beispiel für Presseorgane, gegen die das deutsche Presserecht im Internet durchgesetzt werden sollte.
    Mit dem derzeitigen Kurs der Bundesregierung, die Facebook und andere zu Ober-Zensurbehörden im Kuschelkurs ernennen will, begeht die GroKo einen Irrweg und beweist, dass sie vom Internet nichts verstanden hat. Neuland eben. Wir brauchen kein Wahrheitsministerium von Herrn Zuckerberg, wir brauchen die Geltendmachung des Presserechts auch im Internet. Mit Gegendarstellungen, Strafen und Verboten wie gegen Verlage und Redaktionen.

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