Um Ex-SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück war es lange still. Hat ihn jemand vermisst? Noch gehört er dem Bundestag an. Sitzt er dort ab und an? Er hat gerade ein Buch geschrieben. Nun vermarktet er es, und schon hören wir wieder von ihm, unter anderem auch, dass er einen weiteren Job angenommen hat.
(uh)In der Ukraine-Krise erweist sich der Export-Gigant Deutschland als politischer Zwerg. Seine wirtschaftlichen Interessen sind gewaltig, seine politischen Mittel, sie zu wahren, sind gering. Seinen Handlungsspielraum begrenzen Russland, die USA und die EU. Weitet sich die Krise zum Handelskrieg aus, wird Deutschlands Wirtschaft Schaden nehmen. Der Versuch, ihn zu verhindern, zwingt Merkel zum Tanz auf dem Hochseil.
(uh) Die Ukraine-Krise elektrisiert Politik und Medien. Nun hat sie auch das Ruhrgebiet erfasst. Die Region, die kürzlich noch den Städten im Donezbecken glich, hat geschafft, was ihr schon lange nicht mehr gelang: Sie brachte sich und andere in Wallung. Das vor sich hindösende Revier vibriert inzwischen im Wirbel der Weltpolitik. Wem hat es das zu verdanken? Schalke und dem russischen Präsidenten Putin.
(uh) Putin führt Russland in die Sackgasse. Bisher behauptete er, Russland sei an der Krim-Krise nicht beteiligt. Sollte sich dort eine Mehrheit für den Anschluss an Russland aussprechen, geriete er in Verlegenheit. Er müsste sich entscheiden, seine Fiktion aufrecht zu erhalten oder der Mehrheit gerecht zu werden. In diesem Fall würde er zur Konfliktpartei. Davon geht ohnehin schon jedermann aus.
Auf dem Feuer der Ukraine-Krise kochen viele ihr Süppchen, innerhalb des Landes und auch außerhalb seiner Grenzen. Die Krise ist dabei, sich zur Russland-Krise auszuwachsen, und droht, sich zum globalen Konflikt hochzuschaukeln. Längst ist von Krieg die Rede, und dass man ihn vermeiden müsse. Es scheint, als werde der eiserne Vorhang vom Schrottplatz der Geschichte geholt, um entrostet zu werden.