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Steinbrück

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(uh) Das Thema NSA scheint ausgelutscht. Es droht, der SPD auf die Füße zu fallen. Nun wendet sich ihr Kanzlerkandidat Steinbrück einem neuen Thema zu. Er verlangt von Bayern-Präsident Hoeneß, der sich als Steuerbetrüger entlarvte, er solle sein Amt ruhen lassen. Dieser Forderung kann man sich anschließen. Sie wird Steinbrück und der SPD nicht nur Freunde bringen und Freude bereiten. Viele Hoeneß-Fans folgen eigenen Regeln.

(uh) Die SPD ist auf einen neuen Tiefpunkt ihres desolaten Bundestagswahlkampfes hinab gesunken. Wenige Wochen vor der Wahl gehen die Flügel der Partei dazu über, sich gegenseitig zu attackieren. Ihr müder Wahlkampf gegen die schwarz-gelbe Koalition schlägt um in einen heftigen innerparteilichen Machtkampf, den die SPD in aller Öffentlichkeit austrägt. Er nimmt für die 23-Prozent-Partei selbstzerstörerische Züge an.

(uh) Die knappen Umfragen zur Bundestagswahl beflügeln die Phantasie. Nun verschafft ihr SPD-Chef Gabriel noch mehr Auftrieb. Überraschend gab er bekannt, die SPD werde gleich nach der Wahl einen kleinen Parteitag abhalten. Vor allem SPD-Gegner werten diese Ankündigung als Eingeständnis, dass die Partei die Wahl verloren gebe und sich auf ein innerparteiliches Gemetzel vorbereite. Das ist denkbar, könnte sich jedoch als Fehlschluss erweisen.

(uh) Überraschung im Bundestagswahlkampf: Intellektuelle melden sich zu Wort. Sie sind unzufrieden mit dem Zustand des Landes. Sie verlangen den Wandel. Sie kritisieren, die Kanzlerin und ihre Regierung seien unfähig, ihn herbeizuführen. Die Bevölkerung schelten sie träge, risikoscheu und zu ängstlich, Veränderungen durchzusetzen und den Wechsel zu wagen. Sie werfen den Bürgern vor, sich wie die schwarz-gelbe Regierung verantwortungslos passiv zu verhalten.

(uh) Der Wahlkampf bietet den Parteien die Chance, für sich zu werben. Die SPD ist eher dabei, sich umzubringen. Ihr Kanzlerkandidat Steinbrück hilft dabei kräftig mit. Viele seiner Aktionen wirken konfus. Sie schlagen auf die eigene Partei zurück: Sie schrecken eher ab, als dass sie einnehmen. Beinahe täglich produziert Steinbrück neue Belege.

(uh) Helmut Schmidt hat gute Chancen, die Volkspartei SPD zu überleben. Der Wahlkampf entblößt nicht nur ihre Schwächen. Er droht die Partei zu zerreiben. Sie wirkt kopflos, ihr Kandidat überfordert. Die Wähler wissen nicht, was die SPD will. Sie schafft es nicht mehr, mit ihren Anliegen die politische Diskussion zu prägen.

(uh) So berechtigt die Empörung über die NSA-Spionage und die unzureichende Reaktion der Bundesregierung darauf auch ist: Mancher Beitrag zu diesem Thema wirkt ziemlich blauäugig. Mancher Diskutant gibt sich erstaunlich ahnungslos. Mancher regt sich auf, weil er annimmt, den fast schon verloren geglaubten Wahlkampf noch herumreißen zu können. Mancher riskiert dabei, sich als naiv zu entlarven oder andere für dumm zu verkaufen.

(uh) Steinbrücks Wahlkampf wird zunehmend absurd. Immer stärker widerspricht er der Rationalität und Lebenserfahrung, mit der normale Menschen ihren Alltag ordnen. Der Zuschauer kann nur noch staunen: Die SPD mag nicht aufhören, sich zu täuschen. Neuer Höhepunkt des Selbstbetrugs durch Selbstsuggestion: Steinbrück glaubt, die SPD könne fünf Millionen ehemalige Wähler zurückgewinnen.