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März 2012

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(uh) Wie Linken-Chef Klaus Ernst Politik macht, bringt die Menschen immer wieder zum Staunen. Im Tagesspiegel verlangt er einen Schuldenschnitt für „einfache Leute“. Klingt nach Freibier für fast alle: Käme solch ein Schuldenschnitt, würde die Zahl der einfachen Leute gewiss schlagartig hochschnellen. Wird sie aber nicht. Ernst entlarvt seine Forderung selbst als Klamauk. Sie sei zwar gerecht, aber unrealistisch, meint er.

(uh) Freibier für Fast alle ist nicht überall populär. Das zeigen die Schweizer. Sie konnten am Sonntag darüber abstimmen, den gesetzlichen Mindesturlaub um zwei auf sechs Wochen zu verlängern. Und was taten sie? Sie lehnten diese Initiative der Gewerkschaften ab. Vor allem zwei Bevölkerungsgruppen waren der Ansicht, vier Wochen Urlaub seien völlig ausreichend – die Hausfrauen und die Rentner.

(uh) Politische Affären erzeugen Gewinner und Verlierer. In der Wulff-Affäre blieb die Zahl der Gewinner bisher überschaubar. Einige Medien machten Auflage und Quote. Auf der Seite der Verlierer finden sich dank Wulff die Politiker aller Parteien und Ebenen wieder. Sie gerieten unter Generalverdacht.

(uh) Auf dem Platz Brutalität unter Spielern, auf den Rängen Hassgesänge und Gewalttaten unter Zuschauern, vor den Stadien Schlägereien und randalierende Betrunkene, bei der An- und Abreise Vandalismus in Bussen und Bahnen, und nun noch Angriffe auf der Autobahn: Um die Fußballvereine haben sich kriminelle Banden gebildet, die sich bekämpfen und auch Jagd auf friedliche Fans machen. Hilflos schauen die DFB-Funktionäre und die Innenminister zu, wie das Spiel den Regeln und dem Gesetz entgleitet und…

(uh) Lebenslügen schützen – vor der unangenehmen Wirklichkeit. Und vor der Mühe, auf sie zu reagieren. Lebenslügen haben auch Nachteile. Sie führen entweder auf Irrwege oder zur Stagnation. Das zeigt sich im Ruhrgebiet. Dort ist der Selbstbetrug dabei, sich zum politisch geförderten landsmannschaftlichen Charakterzug zu entwickeln.

(uh) FDP-Chef Rösler lässt sich als Drachentöter feiern. Er verkauft die Entscheidung, Joachim Gauck im Verbund mit SPD und Grünen gegen Kanzlerin Merkel durchzusetzen, als Heldentat. Er gibt den Ritter, der Merkel in die Knie zwang. Bei Licht besehen entpuppt sich die Geschichte als Märchen.