(uh)Viele Politiker schirmen ihr Privatleben ab. Nicht Hannelore Kraft. Sie lebt ihre Ehe zunehmend öffentlich. Sie und ihr Mann (beide 51) heirateten 20 Jahre nach der standesamtlichen Trauung nun auch kirchlich, in Namibia. Details teilte die Staatskanzlei nicht mit. Das sei Privatsache von Frau Kraft, hieß es. Sie selbst sieht das nicht so eng. Sie geht offenbar davon aus, ihr Privatleben sei von allgemeinem Interesse. Auf Twitter teilte sie ganz Deutschland mit, wie schön es gewesen sei, noch einmal „Ja“ zu sagen. Auch ein Hochzeitsfoto wurde in Umlauf gebracht – sie in weißem Brautkleid mit wehendem Schleier. Bei der Verbreitung der „Privatsache von Frau Kraft“ half die Staatskanzlei doch noch kräftig mit: Die Behörde druckte in ihrer Presseschau die Artikel mit dem Foto nach. Das geschah sicher nicht gegen Krafts Willen. Eine riskante Aktion. Kraft könnten die Büchse der Pandora geöffnet haben. Die Verwertung ihrer Trauung lädt die Medien ein, ihr Privatleben zum Thema zu machen. Es könnte schwierig werden, Intimität zu bewahren. Von nun an müssen die Krafts wohl damit rechnen, genau beobachtet zu werden. Da kann jede kleine Äußerlichkeit leicht zum großen Problem werden. Und Politik zur Doku-Soap.

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