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Der Anschlag des Tunesiers Amri offenbarte Sicherheits- und Verwaltungsdefizite – in der EU, in Deutschland und in NRW. Der Düsseldorfer Landtag hat nun, drei Monate vor der Landtagswahl, auf Druck der Opposition einen Untersuchungsausschuss eingesetzt. Er kann nicht nur der Landesregierung, sondern auch der Opposition gefährlich werden. Für NRW-Innenminister Jäger (SPD), der sich als Hoffnungsträger der NRW-SPD verstand, bedeutet der U-Ausschuss das Ende seiner Regierungskarriere.

Ist NRW-Innenminister Jäger (SPD) am Ende? Knapp vier Monate vor der Landtagswahl wirkt er verbraucht. Mit ihm kann die SPD kaum mehr punkten. Er weiß das, seine Mitarbeitern auch, die Opposition ohnehin. Ministerpräsidentin Kraft (SPD) ist das klar, der SPD-Landtagsfraktion ebenfalls. Keiner ihrer Minister hat der NRW-SPD so viele Probleme beschert wie Jäger. Seit seinem Amtsantritt 2010 hat er die Lage nicht im Griff. Nun klebt auch noch der Fall Amri an ihm. Wie will sich Jäger von ihm lösen?

Es bedarf keiner prophetischen Gaben, um vorherzusehen: Die SPD wird im Wahljahr 2017 an ihrem NRW-Innenminister Jäger kaum noch Freude haben. In der vergangenen Woche versuchte er, sich im Innenausschuss des NRW-Landtages von der Mitverantwortung für den Berliner Anschlag freizustellen. Der Versuch missriet. Es wurde deutlich: Jäger unterließ es, den IS-Anhänger Amri, der sich als Attentäter anbot, frühzeitig festzusetzen.