(uh) Ist Hannelore Kraft wirklich so umgänglich wie die Nachbarin? Ist Angela Merkel die sorgende Mutti? Ist Siegmar Gabriel ein Windbeutel? Ist Frank-Walter Steinmeier ein Bürokrat? Die Fragen zeigen: Wir nehmen Politiker nicht als Persönlichkeiten wahr, weil wir sie nicht persönlich kennen. Doch dieses Defizit bekümmert uns nicht. Wir überbrücken es mit den Klischees, die über die Politiker im Umlauf sind. Das macht sie uns vertraut.
(uh) In der Wulff-Affäre hat nicht nur der ehemalige Bundespräsident seine Reputation eingebüßt. Auch angesehene Journalisten und Medien, die mit ihrem Ansehen ständig werben, ließen plötzlich alle Zurückhaltung und Vorsicht fahren und entblößten sich.
(uh) Das Grundgesetz gestattet keine Atempause. Kaum hat Wulff das Amt des Bundespräsidenten niedergelegt, wird der Nachfolger gesucht. In 30 Tagen muss er gewählt sein, schreibt die Verfassung vor. Ob bei der Eile etwas Vernünftiges herauskommt? Man mag es kaum glauben.
(uh) Der Wulff-Skandal räumt mit dem Irrtum auf: Die Politiker machen Politik – und die Journalisten berichten darüber. So heil war die Welt noch nie. Die Sphären von Politik und Medien haben sich schon immer berührt. Der Wulff-Skandal offenbart, in welchen Umfang sich heute beide miteinander vermischen.
(uh) Die Affäre um Christian Wulff will kein Ende nehmen. Fast täglich werden neue Peinlichkeiten bekannt. Die Liste seines Fehlverhaltens wird immer länger. Der Mann ist längst unhaltbar. Dennoch bleibt er im Amt. Man fragt sich: Wann ist auch für ihn das Maß endlich voll?
(uh) Vieles ist dieser Tage ungewiss: die Zukunft Europas, des Euro, der schwarz-gelben Bundesregierung, der FDP. Eines aber ist ganz sicher: Karl-Theodor zu Guttenberg wird schon bald aus den USA nach Deutschland zurückkehren.
(uh) Die Nazi-Bande, die jetzt entdeckt wurde, soll über viele Jahre hinweg zehn Morde, 14 Banküberfälle und zwei Sprengstoffanschläge verübt haben. Es stellen sich jede Menge Fragen.
(uh) Was hat Guttenberg bewogen, das Handtuch zu werfen? Waren es die heftigen Attacken der so genannten seriösen Medien? Oder die heftigen Proteste der Studenten, Doktoranden und Professoren? War es der Druck aus dem Internet? Oder der bröckelnde Rückhalt seiner Parteifreunde? Oder alles zusammen?