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In der SPD spitzt sich der Kampf um den Kurs der Partei zu. Gremien- und Parteitagsbeschlüsse verlieren ihre Bindewirkung. Auf dem Bundesparteitag in Bonn beschlossen 56,4 Prozent der Delegierten, die große Koalition zu akzeptieren, wenn das Sondierungsergebnis nachgebessert wird. SPD-Linke und Jusos tragen den Beschluss nicht mit. Sie wollen erreichen, dass die Mitglieder bei ihrer Befragung die große Koalition unter allen Umständen ablehnen.

Ministerpräsidentin Kraft (SPD) hat sich und dem Land viele Probleme beschert. Sie sind in NRW längst Teil der Allgemeinbildung. Krafts Chancen, die Probleme zu lösen, stehen nicht gut. Sie drohen ihr und der SPD bei der NRW-Wahl im Mai auf die Füße zu fallen. Zumindest für dieses Problem brauchte Kraft rasch eine Lösung. Die Politikerin suchte und fand. Das Ergebnis war dieser Tage in der Talkshow Markus Lanz zu bestaunen.

(uh)Lohnt es, sich mit Lanz zu befassen? Wohl nur, weil sein Arbeitgeber das ZDF ist. Es reicht schon eine halbwegs gute Kinderstube, um zu bemerken, dass der Talkshow-Moderator seinen Gast, die Linken-Politikerin Wagenknecht, schlecht behandelte. Jemandem, den man zum Reden einlud, schneidet man nicht das Wort ab. Das war unprofessionell, vor allem aber ungehörig – gegenüber dem Gast und den Zuschauern.

(uh) Die Serie von Stümpereien im NRW-Wahlkampf reißt nicht ab. Zunächst entwertete CDU-Spitzenkandidat Röttgen seine Bewerbung zum Amt des Ministerpräsidenten. Er behält sich vor, im Falle einer Niederlage Minister in Berlin zu bleiben. Und nun eifert ihm die SPD-Spitzenkandidatin Kraft nach. Auch sie schließt nicht aus, im Falle einer Niederlage NRW zu verlassen.