Tag

Grenell

Browsing

Die CDU steckt in der Krise. Sie offenbarte sich im November 2015. Damals nahm die Partei hin, dass CSU-Chef Seehofer die CDU-Vorsitzende Merkel öffentlich demütigte. Heute, nach dem Absturz in den Umfragen und den schweren Verlusten bei der Hessen-Wahl, ist die Krise nicht zu übersehen. Merkel gibt den Vorsitz auf. Die CDU freut sich, dass sie auf dem Parteitag im Dezember zwischen mehreren Nachfolgekandidaten auswählen kann. Dabei repräsentieren gerade sie das Ausmaß der Krise.

Die CDU ist drauf und dran, der SPD nachzueifern. Diese Partei kann eine eindrucksvolle Qualifikation vorweisen. Sie hat die Demontage ihrer Vorsitzenden und Kanzlerkandidaten zur Perfektion entwickelt. Das Ergebnis ist beachtlich. Die Wähler stutzten die SPD von einer Volkspartei, die für 40 Prozent gut war, zu einer Kleinpartei von 15 Prozent zurück. Die Union lässt sich von diesem Resultat nicht abschrecken. Sie erwägt, ihre Vorsitzende Merkel abzusägen.

In Asylkonflikt zeigen sich die Schwächen der Union. Seit 2005 regieren die Schwesterparteien CDU und CSU in Berlin. Ihnen kam zugute, dass sich ohne sie keine Regierung bilden ließ. Dass die Union regierungsfähig blieb, verdankte sie auch der Popularität von Bundeskanzlerin Merkel. – Mit der Migration ändern sich die Verhältnisse. Merkels Autorität ist angekratzt. Die Union erodiert. Beide Parteien sind in sich und untereinander zerstritten.