Die grüne Kanzlerkandidatin Baerbock schummelt. Sie gibt Äußerungen anderer Autoren als eigene aus, entdeckte der in Wien tätige Medienwissenschaftler Weber. Wer ist überrascht? Baerbock schönte schon ihren Lebenslauf und täuschte die Wähler über ihre Qualifikation. Auch ihre Einnahmen ließ sie pflichtwidrig im Dunkeln. Kann man das gut finden? Es ist klar: Baerbock und die Grünen haben sich auf die Kanzlerkandidatur miserabel vorbereitet.

Als gängige Praxis deklariert

Auch Grüne müssen erkennen: Ihre Kanzlerkandidatin hat ein Problem mit Sein und Schein. Noch erstaunlicher als Baerbocks Eseleien sind die Reaktionen ihrer Partei. Sie deklariert Baerbocks schlampiges Hantieren als gängige Alltagspraxis. Geht’s noch?

Baerbock kandidiert nicht für den Vorsitz irgendeines Tratsch-Vereins. Sie will die Geschicke der viertgrößten Volkswirtschaft steuern, die vor großen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen steht und auch ihre Rolle in Europa und im Rest der Welt neu justieren muss.

In die Klemme gebracht

Statt die Konzepte zu thematisieren, mit denen die Grünen die Probleme lösen wollen, beschäftigt die Partei die Öffentlichkeit seit Wochen mit den peinlichen Unzulänglichkeiten ihre Kanzlerkandidatin. Sie hat die Partei in die Klemme gebracht. Die Partei ließ sich von ihr in die Klemme bringen. Das alles wirkt reichlich unprofessionell.

Im Fall des geschönten Lebenslaufes und der verschwiegenen Einnahmen hielten die Grünen zu Baerbock Distanz. Die Partei setzte wohl darauf, dass sich die unangenehme Angelegenheit mit der Entschuldigung der Kandidatin erledigen und an den Grünen nichts hängen bleiben würde.

Reputation verloren

Die Hoffnung trog. Es wurde der nächste Bock publik. Er brachte die Grünen in Not. Er ließ ihnen die Wahl zwischen zwei Übeln. Sie hätten weiterhin Abstand halten können. Baerbock hätte sich wieder alleine verteidigen müssen. Dann wäre die Distanz zwischen ihr und der Partei zum Thema geworden und der Wahlkampf der Grünen womöglich geplatzt.

Die Grünen entschieden sich, Baerbock zu stützen. Die Kandidatin verliert zwar erneut an Reputation. Sie erscheint überfordert, hilflos und hilfsbedürftig. Doch die Grünen können sich der Illusion hingeben, ihre Wahlkampagne bliebe halbwegs intakt, auch wenn sie dank Baerbocks Verschulden eine schwere Unwucht hat.

Zur Achillesferse gemacht

Der Schritt, die Kandidatin zu stützen, ist riskant. Die Partei hoffte, Baerbock werde ihr den Weg ins Kanzleramt ebnen und sie zur führenden Kraft der nächsten Regierung machen. Nun macht der Schulterschluss mit Baerbock die angeschlagene Kanzlerkandidatin zur Achillesferse der Partei.

Bisher konnten die Grünen Baerbocks mangelnde Sorgfalt und Umsicht als Kinkerlitzchen abtun. Damit ist es nun vorbei. Ihre Fehler treffen von nun an nicht nur die Kandidatin, sondern auch die Partei. Setzt Baerbock die Serie ihrer Schusseligkeiten fort, landet die Rechnung geradewegs bei den Grünen.

Text-und Ideenklau bagatellisiert

Sie haben sich zur Wagenburg formiert und attackieren nun Baerbocks Kritiker. Um sie zum Verstummen zu bringen, braucht es Durchschlagskraft. Die Partei operiert mit schwerem Geschütz. Sie behauptet, die Vorwürfe gegen Baerbock seien Teil einer schmutzigen Kampagne und rufmord. Belege für den Vorwurf bleiben die Grünen bisher schuldig.

Die Grünen halten sich nicht damit auf, den Wählern nahezubringen, warum sich Baerbock größer macht, als sie ist, und warum sie schummelt. Statt ihr Verhalten zu erklären, bagatellisiert die Partei Baerbocks Text- und Ideenklau und spricht sie von Vergehen frei, die ihre Kritiker ihr gar nicht vorwerfen.

Überzogenes Vorgehen kritisiert

Mit dem Vorwurf, Rufmord zu begehen, unterstellen die Grünen Baerbocks Kritikern boshafte Absichten. Dieser Popanz dient dazu, Kritik an der Kandidatin verächtlich zu machen und Kritiker zu diffamieren. Sie sollen zum Schweigen gebracht werden.

Das Unternehmen schlägt fehl. Obendrein geraten die Grünen selbst in die Kritik. Ihr Vorgehen wird auch in den eigenen Reihen als überzogen kritisiert. Es widerspreche den Ansprüchen und der Diskussionskultur der Partei. Der Eindruck macht sich breit, dass die Grünen bei Baerbocks Verteidigung Eseleien begehen, die jene der Kandidatin noch weit übersteigen.

Kritik verteufelt

Mit ihrer Totschlagparole der schmutzigen Kampagne kann die Partei zwar bislang die Reihen der Mitglieder halbwegs schließen. Sie schafft es jedoch nicht, ihre Kandidatin zu entlasten. Wohl aber handeln sich die Grünen den Vorwurf ein, Baerbocks Fehlern auszuweichen und Kritik zu verteufeln.

Dass die Grünen Kritik und Kritiker diffamieren, deutet darauf hin, für wie bedrohlich die Partei die Lage hält. Die Grünen fürchten, die frisch gewonnenen Sympathisanten, die der Partei zu hohen Umfragewerten verhalfen, könnten Baerbocks Verhalten abstoßend finden und sich von den Grünen abwenden.

Wähler abgeschreckt

Noch größer würde diese Gefahr, gingen Mitglieder und Anhänger dazu über,
Baerbock öffentlich zu kritisieren. Der Vorwurf „Rufmord“ soll dieses Risiko minimieren. Noch zügeln sich die Anhänger. Doch der Damm steht unter Druck. Schon schwappt es über seine Krone. Bricht er, könnte die Partei ins Wanken geraten, ein schlechter Zeitpunkt drei Monate vor der Wahl.

Der permanente Kampf ihrer Flügel und Strömungen setzte den Grünen lange zu. Er schreckte Wähler ab und verhinderte gute Wahlergebnisse. Bei der Bundestagswahl 2017 brachten es die Grünen nur auf 8,9 Prozent. Es reichte gerade einmal dazu, die kleinste Oppositionsfraktion im Bundestag zu werden.

Zur Volkspartei aufsteigen

Nach ihrer Wahl zu Parteichefs machten sich Baerbock und ihr Co-Vorsitzender Habeck 2018 daran, die Konflikte in der Partei einzuhegen. Innerhalb kurzer Zeit sorgten sie dafür, dass die innerparteilichen Konflikte nicht mehr öffentlich ausgetragen wurden.

Seither stiegen die Umfragewerte an. Die Partei war nun auch für Wähler attraktiv, die ihre Stimme bisher den Unionsparteien gegeben hatten. Auch die Klimakrise, die immer deutlicher spürbar wurde, verbesserte die Perspektive der kleinen Partei. Sie sah sich bereits zur Volkspartei aufsteigen. Nun gefährdet Baerbock den Erfolg ihrer Arbeit.

Erfahrenen Anwalt engagiert

Dass sich Kanzlerkandidaten selbst verstümmeln, kennt man vor allem von der SPD. 2013 schlug ihre Wahlkampagne fehl, weil ihr Kandidat Steinbrück unablässig durch Fettnäpfe marschierte. Der SPD-Wahlkampf 2017 scheiterte, weil Kandidat Schulz ins Kanzleramt, die Partei aber in die Opposition strebte. Droht den Grünen mit Baerbock ein ähnliches Schicksal?

Die Partei wehrt sich. Baerbock engagierte einen erfahrenen Anwalt, der sie gegen Vorwürfe der Medien schützen soll. Parteinahe Journalisten fordern Anhänger der Grünen auf, sich mit Baerbock zu solidarisieren. Erinnerungen an den NRW-Wahlkampf 2010 werden wach. Damals halfen einige SPD-nahe, anonym operierende Gesinnungsjournalisten der SPD-Spitzenkandidatin Kraft.

Kein vermessenes Wahlziel

Die Grünen wollten bei der Bundestagswahl 2021 stärkste Kraft werden, die nächste Regierungskoalition anführen und ins Kanzleramt einziehen. Um diesen Anspruch zu untermauern, riefen sie Baerbock zur Kanzlerkandidatin aus. Vermessen schien das Wahlziel nicht.

Lange stagnierte die Zahl der Mitglieder. Zwischen 2011 und 2016 kreiste sie um Marke von 60.000. Baerbocks und Habecks Kurs brachte Zulauf, der Putsch der CSU-Chefs Söder und Seehofer gegen Kanzlerin Merkel zusätzlich Schub. 2018 zählten die Grünen 75.000 Mitglieder. 2020 waren es 107.000.

Rückstand geschmolzen

Die schwächste Partei war zur größten Kleinpartei geworden. In wenigen Monaten wurde sie hinter der Union (530.000) und der SPD (400.000) zur dritten Partei mit einer sechsstelligen Zahl an Mitgliedern. Die Grünen stehen nun deutlich vor die FDP (66.000), der Linken (60.000) und der AfD (32.000).

Die Umfragewerte stiegen ebenfalls einen starken Auftrieb. Über den Putschversuch der CSU gegen Merkel 2018 und den Zulauf aus dem Lager der Union schnellten die Grünen auf 24 Prozent hoch. Sie konnten den Rückstand auf die Union auf vier Prozentpunkte verringern.

Zeitenwende propagiert

Kaum hatte sich Baerbock als Kanzlerkandidatin präsentiert, schossen die Grünen Anfang Mai auf 28 Prozent hoch. Die Kandidatin sorgte für frischen Wind. Die Grünen ließen die Union um sieben Punkte hinter sich. Baerbock schien gute Aussichten zu haben, die CDU-Kanzlerin Merkel zu beerben.

Selbstbewusst präsentierten sich die Grünen als neue Volkspartei. Sie fanden mit dieser Selbstsicht in den Medien starken Widerhall. Die Grünen propagierten eine Zeitenwende und präsentierten Baerbock als deren Exponentin und Motor.

Ein riesiges Betätigungsfeld geöffnet

Es fiel ihnen nicht schwer, diesen Eindruck zu vermitteln. Sie verfügen über einen großen Resonanzboden. Er reicht bis in die Wirtschaft. Ex-Siemens-Chef Kaeser trommelt für sie. Sie sind an neun der 16 Landesregierungen beteiligt. In Baden-Württemberg stellen sie den Ministerpräsidenten.

Entstanden sind sie als Umweltschutzpartei. Umweltschäden und der Klimawandel haben im Alltag der Wähler stark an Bedeutung gewonnen. Die Folgen der Klimakrise sind in fast allen wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Bereichen zu spüren. Den Grünen öffnet sich ein riesiges Betätigungsfeld, das der Partei großes Wachstum verheißt.

Mit weiteren Enthüllungen zu rechnen

Baerbock trübt diese glänzende Perspektive. In den wenigen Wochen seit Beginn der Pannenserie stürzte die Partei in Umfragen um ein Drittel ab. Sie kann noch tiefer fallen. Etliche Grüne, die hofften, in den Bundestag zu kommen, schauen nun in die Röhre. Viele, die nach der Wahl Posten im Bund erwarten, müssen bangen.

Die Sympathiewerte der Kanzlerkandidatin sinken. Es wird mit weiteren Enthüllungen gerechnet. Sie selbst spricht bereits davon, dass niemand ein Buch ganz allein schreibe. Dass sie mit solch kryptischen Äußerungen nun selbst ihre Autorenschaft infrage stellt, verheißt nichts Gutes. Und dann ist da noch ihre Magisterarbeit, auf deren Veröffentlichung die Plagiatsjäger sehnlich warten.

Klug zurückgehalten

Die Mehrheit der Deutschen meint, die Grünen hätten besser Habeck zum Kanzlerkandidaten gemacht. Diese Einschätzung ist für Baerbock und die Grünen niederschmetternd. In der Mehrheit, die Baerbock für die schlechtere Wahl hält, werden sich viele Anhänger der Grünen befinden.

Habeck hält sich klug zurück. Er geht vermutlich davon aus, dass die Grünen 2021 noch keine Chance haben, ins Kanzleramt einzuziehen. Habeck kann warten. Als er und Baerbock bekannt gaben, dass sie die Partei in den Wahlkampf führen werde, sicherte er ihr seine Hilfe zu. Er erklärte aber auch, dass es ihn schmerze, nicht Kanzlerkandidat geworden zu sein.

Neben ihm verblasst

Auf dem Parteitag, der die Entscheidung bestätigte, erläuterte Habeck in einer furiosen, frei gehaltenen Rede die Grundlagen grüner Politik. Er erntete großen Applaus. Mit seinem Auftritt führte er den Grünen vor Augen, dass er sie zu großen Erfolgen führen könnte.

Mit seinem Auftritt verstärkte Habeck den Eindruck, er wäre der bessere Kanzlerkandidat. Baerbock weiß sicher, dass sie an ihm gemessen wird und neben ihm verblasst. Sie kam auf dem Parteitag nach Habeck zu Wort. Sie las ihre Rede vom Blatt ab und verhaspelte sich dennoch. Nach ihrer Lesung, noch nahe beim eingeschalteten Mikrofon, entfuhr ihr das Urteil über ihren Auftritt, das auch über ihrer Kandidatur stehen könnte: „Sch…e“. – Ulrich Horn

4 Comments

  1. Baerbock hat ihren Startvorteil mit größter Eile verspielt. Die unprofessionelle Vorgehensweise ist fast so imponierend wie weiland bei Martin Schulz. Mir macht das aus einem Grund wenig Vergnügen – obwohl ich keine großen Sympathien für die Grünen habe. Dieses Vergnügen merkt man vielen Kommentatoren an. Es ist mir etwas zu offensichtlich, wie willkommen diese Serie von Fehlleistungen gewesen ist.

    Aber der Dilettantismus wurde Gott sei Dank noch rechtzeitig offenbart. Selbst der Wechsel zu Habeck wird die alten Umfragewerten nicht zurückbringen, glaube ich.

    Was ich nicht übersehen würde, sind die gewaltigen Vorbehalte gegen eine relativ junge Frau, die in so manchem Tweet und manchem Kommentar (Sie schließe ich ausdrücklich aus, Herr Horn!) auszumachen sind. Wenn ich mir Laschets mutlose, manchmal fast feige wirkenden Manöver vor Augen führe, sollte er vom Desaster der Grünen nicht profitieren. Aber, die Welt ist eben ungerecht. Dass Scholz in den Umfragen jetzt sogar führt, hat in diesem Zusammenhang fast schon tragikomische Züge. Gott sei Dank wählen wir die/den Kanzler/in nicht direkt. So wird es also kommen, wie es kommen musste. Die Union wird ungefähr auf diesem Niveau bleiben, die Grünen erreichen gerade so viel Stimmen, dass die neue schwarz-grüne Koalition vom Stapel laufen kann. Und dann geht der Ärger richtig los.

  2. Roland Appel Reply

    Es ist schon erstaunlich, wie die Grünen – ohne einen Finger zu rühren, ausser die Entscheidung zwischen Habeck und Baerbock gesittet und zivilisiert zu entscheiden – die CDU mit 28% überflügelten, deren Söder/Laschet/Merz Querelen die Menschen einfach anwiderten.
    Wenige Wochen später wird ein Hallodri, der kein richtigex Jura-Examen hat, Studenten Noten für Hausarbeiten vergibt, die er nie gesehen hat, der in der Corona-Krise einen Schlingerkurs entlangtaumelte und der ein Bundesland regiert, das bei der Digitalisierung inzwischen bundesweites Schlusslich ist, zum Messias all derer, die alles gleichzeitig wollen: Vor der Klimakrise bewahrt werden UND weiter SUV fahren und sich keine Gedanken machen, wie das völlig absurde Wahlprogramm der CDU finanziert werden soll. Jene, die lieber nach Strich und Faden betrogen werden wollen, auch von einem Finanzminister Scholz, der bis über die Knöchel im Sumpf der Cum-Ex Geschäfte der Hamburger Privatbank watet, dessen Chef in Bonn derzeit vor Gericht steht und den er angeblich nicht mehr kennt, obwohl er ihn finanziell amnestiert hat. Das ist ebenso unwichtig, wie Andy Scheuers Mautskandal und Jens Spahns Masken- und Spendenaffairen.
    Wenn sich nur die Lächerlichkeiten eines österreichischen, von Lobbyisten bezahlten, selbsternannten Möchtegern- „Plagiatsjägers“ in der BLÖD-Zeitung vermarkten lassen und die beiden anderen zugegeben blöden, aber auch lächerlichen Fehler immer wieder aufkochen lassen, um eine gefährliche Grüne zu diffamieren. Nennen Sie doch nur eine konkrete Stelle, die abgeschireben haben soll – ich habe noch nirgendwo ein einziges Zitat gesehen – aber alle schreiben drüber.
    Antrieb ist wohl die Panik alter weisser und rechter Männer, die fürchten, dass eine relativ junge 40-jährige Frau anders als „weiter so“ regieren könnte. Die alten Männer wollen, dass weiter Braunkohle samt Subventionen verheizt wird, dass die Rosstäuscherei der GroKo weitergeht, die eine lächerliche Vorverlegung der Klimaneutralität Deutschlands von 2050 auf 2045 abfeierte, wie eine Offenbarung, obwohl alle seriösen Wissenschaftler sagen, dass zur Erreichung des 1,5 Grad Ziels die Neutralität schon 2032-35 erreicht sein müsste. Und Laschet sieht tatenlos zu, wie der Antidemokrat Maassen Gesinnungstests für ARD- Journalisten fordert.
    Ich bin jetzt 67 Jahre alt und musste davon mit kurzen Unterbrechungen durch Willy Brandt, Helmut Schmidt und Gerhard Schröder 47 Jahre meines Lebens CDU-Kanzler*innen ertragen. Seitdem wurden die Reichen immer reicher, die armen immer mehr, die Renten gekürzt, die Sozialleistungen gestrichen und die Billigjobs überhand genommen haben. Da muss man natürlich alles daran setzen, die Grünen zu verhindern – koste es, was es wolle.
    Denn gerade im Autoland Baden-Württemberg kann man ja sehen, wie die Grünen mit ihrer Politik die Wirtschaft so zugrunde gerichtet haben, dass sie mit besserem Ergebnis wiedergewählt wurden!!!
    Wenn auch Sie, lieber Herr Horn, diesmal keinen Maßstab haben, um Petitesse und Rufmordkampagne von politischen Vergehen im Amt und Kumpanei mit Unternehmern am Rande der Wirtschaftskriminalität als Kriterien für eine Kanzlerfähigkeit zu unterscheiden, beunruhigt mich sehr.
    Statt über die Politik der Zukunft nur noch über oberflächlichen, persönlichen Bullshit jakobinerhafte Verfolgung zu betreiben, ist die Strategie, mit der Steve Bannon Donald Trump zum Wahlsieger gemacht hat. Ich bin gespannt, wann wieder über Politik geredet wird.

    • Ulrich Horn Reply

      Ich kann Ihren Zorn verstehen. Er zielt nur in die falsche Richtung.
      * Warum muss Baerbock im Wahlkampf mit solch einem „Büchlein“ auflaufen?
      * Wer hält Frau Baerbock nach dem Mist, den sie verzapft hat, für „gefährlich“? Eine Gefahr stellt sie doch nur für die Grünen dar.
      * Selbst wenn man Blödsinn abschreibt, gehört es sich, den Urheber zu nennen.
      * Dass Grüne heute Kritik als „Diffamierungsdreck“ diffamieren, zeigt, wie stark sie sich den Altparteien angenähert haben.
      * Dass Sie den Medienwissenschaftler Weber herabwürdigen, ähnelt Bannons und Trumps Kampfmethoden, die Sie beklagen.
      * Dass Sie noch kein Zitat gefunden haben, das die Kritik an Baerbock rechtfertigt, kann nur daran liegen, dass Sie nicht sorgsam genug gesucht haben. Hier einige Links, die helfen, Wissenslücken zu stopfen:
      https://plagiatsgutachten.com/blog/
      https://plagiatsgutachten.com/blog/wp-content/uploads/2021/07/Plagiatsdokumentation_Baerbock_Stand_05_07_2021.pdf
      https://www.t-online.de/nachrichten/id_90389510/annalena-baerbock-auch-plagiatsjaeger-martin-heidingsfelder-attackiert-sie.html
      * Über die Frage: „Wer war zuerst da, die Henne oder das Ei?“ kann man streiten. im Fall Baerbock ist diese Frage unstrittig. Zuerst hat sie Mist gebaut, dann wurde der Mist als Mist benannt und Kritik an ihr geübt, weil sie den Mist produziert hat.
      * Dass es dazu kam, haben Baerbock, ihr Management und die Führung der Grünen zu verantworten, nicht die Kritiker.
      * Sie mögen den Dreck von Frau Baerbock für Fliegendreck halten. Wer sich auf die Stelle eines Nachtwächters bewirbt und mit einem unkorrekten Lebenslauf aufkippt, bekommt die Stelle nicht. Diese Gepflogenheit scheinen Frau Baerbock und ihre Berater nicht zu kennen.
      * Text- und Ideenklau sind keine Bagatellen. Das sollte sich nach den zahlreichen Fällen in der Politik der letzten Jahre auch Ihnen und Grünen vermittelt haben. Etliche dieser Fälle führten zu Rücktritten. Der jüngste Fall (https://www.tagesspiegel.de/wissen/abschliessendes-urteil-ueber-giffeys-dissertation-verstoesse-praegen-die-gesamte-arbeit/27276000.html) beschäftigte Berlin über Monate und führte gerade eben erst zum Rücktritt einer SPD-Ministerin.
      * Dass Baerbock einen derartigen Mist verzapft, gibt zu denken. Dass niemand bei den Grünen rechtzeitig eingeschritten ist, gibt noch mehr zu denken. Dass Baerbock und die Grünen bei dieser Sachlage über die Reaktion auf Baerbocks Mist erstaunt sind, gibt noch viel mehr zu denken. Man fragt sich: Sind die Grünen naiv, leichtsinnig, dumm und/oder unfähig?
      * Lustig finde ich Ihre Klage, dass alle Welt über Baerbocks Verhalten redet und niemand mehr über die wichtigen politischen Fragen. Ja wer hat denn dafür gesorgt, dass dies möglich wurde? Nicht Baerbocks Kritiker, sondern sie selbst. Sie ist es, die anderen Themen Konkurrenz macht und sie verdrängt. Hällte sie Ihre Geltungssucht gezügelt, könnte sie jetzt die Stärken der Grünen und die Schwächen ihrer Konkurrenten thematisieren.

  3. Jochen Hensel Reply

    Ich möchte noch einen Punkt nachschieben. Als Baerbock und Habeck sich zurückzogen, um den Kandidaten*in zu bestimmen, habe ich meinen Freunden eine Wette angeboten, dass dabei die grüne Frau herauskommen wird. Sie haben sehr gelacht, denn auf Selbstverständlichkeiten wettet man nicht.

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