Archive

März 2015

Browsing

Der griechische Regierungschef Tsipras verschiebt die Gewichte in Europa. Lange stand er unter dem Druck der Euro-Staaten. Um Griechenlands Pleite und seinen Ausstieg aus dem Euro zu verhindern, soll er Reformen umsetzen, die dazu dienen, die Staatsausgaben zu senken. Dieses Vorhaben lehnt er ab. Sein Widerstand beschleunigt Griechenlands Fahrt in den Bankrott. Mit ihm setzt er nun die Euro-Staaten unter Druck.

Eine Fertigkeit praktizieren die Ruhr-Kommunalpolitiker in höchster Vollendung: die Kunst des Selbstbetrugs. Seit Jahren inszenieren sich die Revierstädte als Metropolregion. Ihr praktisches Handeln weist jedoch in die entgegengesetzte Richtung. Die Politik im Ruhrgebiet ist dabei, die wirtschaftlichen Defizite der Region zu zementieren.

Welch verzweifelten Aufwand betreiben Griechenlands Minister, um Deutschland zum Sündenbock des griechischen Elends zu machen. In der Opposition führten sie einen konfrontativen Wahlkampf. Nun, in der Regierung, sind sie gezwungen, die Konfrontationen fortzusetzen. Lässt ihnen die Propagandatätigkeit noch Zeit, das Land zu regieren? Gibt es in Griechenland für Minister nichts Vernünftiges zu tun?

Griechenland ist finanziell und wirtschaftlich am Ende. Die staatlichen Institutionen zerfallen. Die Politik, die das Land reformieren müsste, liegt am Boden. Konservative und Sozialdemokraten, die wechselweise regierten, erwiesen sich als korrupt. Die neue linksrechtsradikale Koalition ist Opfer ihrer Oppositionsträume. Ihr fehlt nicht nur Regierungserfahrung. Sie agiert unprofessionell und dilettantisch.

Hannelore Kraft wird Opfer ihrer Versäumnisse. Nach dem Wahlsieg 2012 unterließ sie es, ihr Kabinett trotz offenkundiger Schwächen zu erneuern. Außerdem gelang es ihr in fast fünf Regierungsjahren nicht, ein Konzept für die Entwicklung des Landes zu präsentieren. Nun greift Kritik um sich, die Ansehen und Macht beschädigen. Die Erosion wird von außen und von innen betrieben.

Manchmal geht es in der NRW-Politik zu wie im Horrorfilm. Der Slogan „Wir in NRW“ ist wieder da. Von Rau (Hombach) als Parole des Einvernehmens erfunden, musste er später als Name für ein polarisierendes SPD-nahes Wahlkampfblog herhalten. Es stellte vor Monaten den Betrieb ein. Nun ist ein Wiedergänger aufgetaucht. Das Aparte daran: Bei dem Untoten mit dem Namen „Wir in NRW“ handelt es sich um den neu gestalteten Internetauftritt der SPD-geführten Landesregierung.

Die Schule dient unter anderem dem Zweck, junge Menschen zu lehren, den Dingen auf den Grund zu gehen. Als Vorbild für den Umgang mit dem Wissensdurst eignen sich NRW-Schulministerin Löhrmann und die rot-grüne Koalition in Düsseldorf nicht. Sie bieten eher ein abschreckendes Beispiel. An NRW-Schulen fällt Unterricht aus. Wie viel, weiß niemand. In absehbarer Zeit wird es auch niemand erfahren. Löhrmann weigert sich, den Ausfall präzise zu ermitteln.