Ist SPD-Chef Gabriel kühn? Er übertrug eine Sprungfigur des Eiskunstlaufs in die Politik. Gemeint ist „der Salchow“. Bei ihm hebt der Eiskunstläufer in der Regel mit den linken Fuß ab, dreht sich in der Luft um seine Achse und setzt mit dem rechten Fuß wieder auf. Gabriel schafft diesen Sprung in der Politik mit besten Haltungsnoten. Die Sprungfigur hat dort das Zeug, als „der Gabriel“ in die Geschichte der politischen Manöver einzugehen. Zuerst war der SPD-Chef gegen die CSU-Maut. Bei den Koalitionsverhandlungen schluckte er sie. Jetzt befürwortet er sie. Viele SPD-Anhänger staunen nicht schlecht über den Kunstläufer an der Parteispitze. Seine Stellvertreterin Kraft hat noch jüngst betont: „Es ist kein Geheimnis, dass wir in der SPD die Maut nicht wollten. Sie war ein Kompromiss, den wir im Koalitionsvertrag eingegangen sind. Da steht aber auch klar drin, dass bestimmte Rahmenbedingungen erfüllt sein müssen. Dafür reichen die Eckpunkte, die Minister Dobrindt vorgelegt hat, bisher nicht.“ Und: „Ich halte es auch nicht für sinnvoll, in einem Europa ohne Grenzen unseren europäischen Nachbarn einen Straßenzoll abzuverlangen.“ Nun hat die SPD den Salat. Anders als die CDU hat sie keine Schwesterpartei, mit der sie über die Maut streiten könnte. Nun kann sie sich mit ihren Parteichef fetzen. Warum Gabriel „den Gabriel“ sprang? Wer weiß? Vielleicht war er neidisch, dass die Union mit ihrem Mautstreit Schlagzeilen machte, während in der SPD Grabesruhe herrschte. – Ulrich Horn
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Die bildliche Vorstellung der Sprungfigur „Gabriel“ wird mir Schlafstörungen verursachen 😉