Düsseldorfs neuer Oberbürgermeister Geisel (SPD) war noch nicht im Amt, da setzte er schon Pflöcke. Er schuf in der Landeshauptstadt einen neuen Arbeitsplatz. Er machte die frühere SPD-Bürgermeisterin Hock, die ihm im Wahlkampf geholfen hat, zur Geschäftsführerin der städtischen Tochtergesellschaft „Düsseldorf Congress Sport & Events“ (DCSE). Der Betrieb zählt gerade mal 120 Beschäftigte. Mit Hock sind dort nun sage und schreibe drei Geschäftsführer tätig. Allein Hocks Job ist mit 180.000 Euro pro Jahr dotiert. Der Posten war 2011 abgeschafft worden. Nun hat ihn Geisel wiederbelebt. Seit Tagen haben die Medien den Oberbürgermeister deshalb am Wickel. Sie werfen Geisel Parteibuchwirtschaft vor. Von Geschmäckle ist die Rede. Sogar in Düsseldorfs SPD ist manchem der Appetit vergangen. Der Fehlgriff wird Geisel anhängen. Das kann er vom benachbarten Duisburg lernen. Dort brachte sich sein Parteifreund und Amtskollege Link ebenfalls mit Parteibuchwirtschaft in Verruf, und zwar nachhaltig. Kaum war Link 2012 im Amt, drehte er das Personalkarussell. Er legte zwei städtische Gesellschaften zusammen und versorgte dabei den Geschäftsführer der SPD-Fraktion und den grünen Umweltdezernenten. Seitdem wird manchem in Duisburg übel, sobald das Wort Neuanfang fällt. Links sonderbare Interpretation dieses Begriffs macht aber offensichtlich Schule. Für Düsseldorfs Oberbürgermeister scheint Duisburg Vorbild zu sein. – Ulrich Horn

7 Comments

  1. Düsselbarsch Reply

    Aber Herr Horn: Der Text ist ja nicht so lang. Da hätten Sie ruhig die geplante erneute Reduzierung der Geschäftsführerposten auf zwei mit dem absehbaren Auslaufen des Vertages eines der Kollege von Frau Hock erwähnen können.

    • Ulrich Horn Reply

      Absehbar ist gut: Der Vertrag eines der beiden Geschäftsführer, die Frau Hock nun verstärkt, läuft voraussichtlich 2017 aus, also in drei Jahren. 3 x 180.000 Euro macht 540.000 Euro. Ein schönes Lehrgeld, oder nicht?

      • Düsselbarsch Reply

        Wann wird der Vertrag denn aktuell. Wir haben schon 9/2014. Aber lassen Sie uns nicht peanuts spalten (äh, tschuldigung: Erbsen zählen!), es ist jedenfalls nicht als Dauerlösung gedacht.

      • Filialleiter Reply

        Das finde ich auch. Die SPD wird wohl nie dazulernen. Wenn sie weiterhin solche unfassbaren Geschichten anprangern, wird sich die SPD wohl bald in den 10-Prozent-Turm verabschieden. Also: Weiter so!

        • Düsselbarsch Reply

          Jau. Und regieren werden dann CDU/AFD/FDP. Dann hat NRW so richtig etwas gewonnen. Tolle Aussichten.

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  3. Der Herr Greulich in Duisburg, der sich zur LP-Katastrophe so katastrophal, oder soll ich schreiben, „greulich“ verhalten hat.
    Zur Belohnung wurde sodann ein neuer Posten für ihn geschaffen. Nein, das haben wir nicht vergessen. Duisburg hat kein Geld, aber dafür war Geld da. Vielleicht war es ja Schweigegeld. Ich weiß es nicht. Mit mir spricht ja keiner. Was geht es mich als einfachen Bürger an, was die Obrigkeit da oben verbockt. Ha!!!

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