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September 2013

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(uh) Die Bundestagswahl zerstört Lebenslügen. FDP und Grüne nehmen sich das Wählervotum zu Herzen und stellen sich neu auf. Sie wechseln sogar ihr Führungspersonal aus. Die CDU plant, Positionen zu räumen, die einer Koalition im Wege stehen. Nur SPD und Linke tun sich schwer. Die Linke träumt weiter von Rot-Rot-Grün. Die SPD steht ratlos da.

(uh) Nach der Wahl tarieren sich in den Parteien Interessen und Gewichte neu aus. Dabei sollen sich Konstellationen herausschälen, die eine stabile Regierung hervorbringen. Das Wahlergebnis ist der Auftrag der Wähler an die Parteien. Sie sollten sich hüten, ihn zu missachten oder sich ihm zu verweigern. Die Wähler würden das nicht vergessen.

(uh) Wahlen werden analysiert, wenn das Ergebnis auf dem Tisch liegt. Die Versuchung, die Reihenfolge umzukehren, ist bei dieser Wahl groß, weil der Wahlkampf aus einer Kette von Entgleisungen, Unterlassungen und Täuschungen bestand. Früher nutzen ihn die Parteien, um den Wählern Orientierung zu geben. Diesmal diente er dazu, ihnen die Orientierung zu nehmen.

(uh) Ein Verlierer des Wahlkampfes steht heute schon fest: SPD-Chef Gabriel. Es gibt jede Menge Spekulationen über ihn. Eine dreht sich um ihn und seine Stellvertreterin Kraft – und sie geht so: Gabriel wird wegen des schlechten SPD-Resultats geschasst. Die Partei ruft nach Kraft. Sie kann sich nicht entziehen. Schon hätte die SPD eine Hoffnungsträgerin. Doch so wird es wohl nicht kommen.

(uh) Angela Merkels Schwachstelle ist die FDP. Bleibt sie bei der Bundestagswahl an der Fünf-Prozent-Hürde hängen, wird es der Kanzlerin schwer fallen, im neuen Bundestag die Mehrheit für ihre Wiederwahl zu gewinnen. So wird Philipp Rösler der Mann der Stunde: Schafft es der FDP-Chef, die Kanzlerin zu retten?

(uh) Auf dem Höhepunkt erreicht der Wahlkampf seinen Tiefpunkt. Dieses Kunststück bringt nur einer zustande: SPD-Kanzlerkandidaten Steinbrück. Er beherrscht die hohe Schule des politischen Missgriffs inzwischen in Perfektion. Noch einmal schafft er es, die Aufmerksamkeit der Bürger auf sich zu ziehen, diesmal, indem er seinen Stinkefinger zeigt. Kann die Partei besser illustrieren, dass sie es mit ihrem Wahlslogan „Das Wir entscheidet“ so ernst nicht meint?

(uh) Beim Fußball rasten selbst ruhige Zeitgenossen aus. Nähme man den CDU-Landtagsabgeordneten Biesenbach aus Hückeswagen ernst, müsste man fürchten, 68 Jahre nach dem zweiten Weltkrieg drohe wieder Krieg. Als Auslöser hat Biesenbach NRW-Innenminister Jäger (SPD) ausgemacht. Der Minister habe eine „Kriegserklärung an die gesamte Bundesliga“ ausgesprochen, so der Abgeordnete in einer Presseerklärung.