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Franziska Augstein

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(uh) Die „Spiegel“-Revolte sei mit einem „Kompromiss“ beigelegt worden, heißt es. Der künftige Chefredakteur Büchner verzichte drauf, den „Bild“-Journalisten Blome, der beim „Spiegel“ Berliner Büroleiter werden soll, obendrein zum stellvertretenden Chefredakteur zu machen. Blome werde nur noch schlichtes Mitglied der Chefredaktion. Und das soll ein Kompromiss sein? Da lachen doch die Hühner.

(uh) Die Eigentümer des „Spiegel“ sind dabei, die Marke zu demolieren und das Magazin abzuwirtschaften. Das Unternehmen zeigt Anzeichen von Verfall. Statt die Konflikte dieser Welt zu thematisieren, macht das Magazin seine eigenen zum Gespräch. Die Krise scheint kaum heilbar. Es ist beim Spiegel keine Institution erkennbar, der zuzutrauen wäre, die Konflikte zu moderieren und zu entschärfen.

(uh) Ob Parteien, Unternehmen oder Verbände – sobald sich Verfall nicht mehr verdrängen lässt, wächst das Bedürfnis, ihn zu stoppen. Dann häufen sich Eingriffe in Personalstruktur und Organisation. Sie rücken umso massiver in den Vordergrund, je stärker der Niedergang voranschreitet. Sie dienen dann auch dazu, Differenzen in Inhaltsfragen zu überlagern, die schwer zu lösen sind. Das gilt selbst für Redaktionen wie die des Magazins „Der Spiegel“.