In den ersten drei Monaten des Jahres soll das Geldvermögen der deutschen Privathaushalte nach Angaben der Bundesbank um 153 Milliarden Euro auf 6,17 Billionen Euro angestiegen sein. Da bleibt einem die Spucke weg. Einen gewissen Anteil an dem Anstieg hatten womöglich die 40 Sparkassenvorstände, von denen das Blog finanz-szene.de wissen will, dass sie für ihre Arbeit mehr als eine Million Euro pro Jahr kassieren. Zwei Führungskräfte, ein Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Köln und ein Vorstandsmitglied Sparkasse Duisburg, sollen nach Angaben des Blogs sogar auf mehr als 2 Millionen Euro kommen. Da werden die Sozialhilfeempfänger, die bei der Kreissparkasse Köln und der Sparkasse Duisburg ihr Konto haben, sicher schwer beeindruckt sein. Unwillkürlich denkt man auch an den Versuch von Siemenschef Kaeser, nun etwas Ersatz für die 800 Stellen zu schaffen, die das Unternehmen in Görlitz gestrichen hat. Vor dem Hintergrund der strammen Sparkassen-Spitzenverdienste schauen die 30 Millionen Euro, die Siemens dort investieren will, fast ein wenig mickrig aus. – Ulrich Horn

11 Comments

  1. grafiksammler Reply

    Vielleicht lohnt es sich ja, mal genau hinzuschauen:
    Welche Bevölkerungsteile haben wieviel Vermögenszuwachs erhalten. Ich wette, das 1% der Super-Reichen hat ca 90% davon für sich erhalten, 80% des Restes haben dagegen nichts bekommen. Ganz dem Motto: Nirgends auf der Welt klaffen die Einkommensunterschiede zwischen Arm und Reich weiter auseinander als in Deutschland. Es geht auch anders: China hat in den letzten 10 Jahren ca. 800 Millionen Chinesen aus der Armut in ein etwas selbstbestimmteres Dasein geführt. Vielleicht sollte man vor diesem Hintergrund den heutigen Raubtierkapitalismus und den modernen Sozialismus mal betrachten.

    • Das selbstbestimmte Leben in China: Bei Pressefreiheit Platz 177 von 180, Todesurteile Platz 1 weltweit mit über 1.000 Hinrichtungen, Niederschlagung der Demokratiebewegung am 4. Juni 1989, weltweit größter Verursacher von Treibhausgasen, sperrt Tibet für Touristen, unterdrückt, verfolgt und misshandelt tausende von Uiguren und Muslimen usw. usw.

  2. Genauso ist das! Das Durchschnittsvermögen ist ebenso sinnvoll wie die Durchschnittstemperatur aller Patienten in einem Krankenhaus. Es stirbt der Penner, der im Winter auf der Parkbank schläft und mit 35 Grad eingeliefert wird genauso wie der Patient mit extrem hohem Fieber. Wenn beide tot sind, stimmt der Durchschnitt wieder!

  3. Diese überreichen Herrschaften werden den Gürtel bestimmt enger schnallen, wenn für Otto Normalverbraucher die CO2-Steuer kommt!

    Und wenn nicht doch noch ein kleines Wunder geschieht, wird von der Leyen künftig von Brüssel aus als „Klima Uschi“ daran mitwirken, den kleinen Mann mit unnützer Klimaideologie tüchtig zu schröpfen …

  4. Düsseldorfer Reply

    Der starke Anstieg des privaten Geldvermögens zwischen den zwei Messpunkten (31. Dezember 2018 und 31. März 2019) ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass aufgrund der globalen Stimmung die Aktien Ende letzten Jahres weltweit einen deutlichen Rücksetzer erlitten hatten. Zum 31. März 2019 konnten sich die Aktienmärkte aber wieder erholen. Man braucht sich nur den MSCI World Index in diesem Zeitraum anzuschauen. Das alles sind im Wesentlichen Wertschwankungen (der Aktienmärkte), es handelt sich weniger um echtes Wachstum.

  5. grafiksammler Reply

    Düsseldorfer: die Verluste zuvor sind im 4.Qu.18 angefallen und dort berücksichtigt worden. ( Nebenbei: „Messpunkte“ werden nicht willkürlich gewählt, sondern in diesem Fall quartalsweise. ) Diese Verluste sind in den meisten Fällen von den einkommensstarken Deutschen durch Steuerersparnis sozialisiert worden. Die Gewinne des 1.Q.19 können dagegen mit den im 2.Halbjahr 19 zu erwartenden Verlusten am Aktienmarkt gegengerechnet und ebenfalls damit sozialisiert werden. Über alledem steht die Frage: wem gehören die Aktien, wer kann damit spekulieren. Die 80% kleinen und mittleren Verdiener haben keine Aktien, beteiligen sich aber über die Steuer an den Verlusten der Reichen.

  6. Ich gönne jedem seinen Sozialneid, wobei ich meine, dass zu allererst immer geschaut werden sollte, wie eigener Einsatz und daraus resultierender wirtschaftlicher Erfolg korrespondieren, bevor man den Stein aufhebt, den man auf andere schmeißen möchte.

    Übrigens: Wenn alle wissen, dass heutzutage nur mit Aktien Gewinne erwirtschaftet werden können, dann frage ich mich, warum man nicht einfach ein kostenfreies Depot eröffnet und das Geld, das auf dem Girokonto oder dem Sparbuch immer weniger wird, in Aktien investieren? Das brauchen keine Unsummen sein, es gibt Aktien oder die sicheren ETFs bereits für den Wert einer Zigarettenschachtel und der Antrag für ein Depot ist leichter auszufüllen als ein Handyvertrag. Damit spart man sich zukünftig den ungesunden Ärger und freut sich statt dessen jede Woche beim Blick auf das eigene Depot.

  7. grafiksammler Reply

    Hubertus Bruch:
    sind Feststellungen, wie die Geldvermehrung in Deutschland und wem sie in erster und zweiter Linie zugute kommt, „Sozialneid“?
    Darf man auf die sich immer weiter öffnende Schere nicht mehr sachlich hinweisen? ( Keine Sorge, ich habe meine kleinen Anlagen und neide niemandem sein Wissen, wenn er damit Geld verdient )

  8. Ja klar! Was außer Sozialneid soll es sonst sein? Kann man haben, juckt den Beneideten in keinster Weise und bringt dem Neider lediglich Bluthochdruck. Ich freue mich lieber über die schönen Dinge des Lebens.

    • grafiksammler Reply

      @Hubertus Bruch, der Beitrag ist unter Ihrem Niveau. Feststellungen, wo was schief läuft haben nichts mit Sozialneid zu tun. Das ist eine Lagebeschreibung, die durch Statistiken und Gutachten untermauert ist. Jeder darf sich über die schönen Dinge des Lebens freuen. Das gehört zum Leben. Scheuklappen, um die Probleme des Ganzen nicht wahrnehmen zu müssen, zeugen von asozialer Arroganz und spätestens dann, wenn es unruhig wird in unserem Staat, auch von Angst.

Write A Comment