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Januar 2013

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(uh) Im Überlebenskampf der FDP ist führenden Vertretern der Partei das Gefühl für Fakten abhanden gekommen. Die FDP verlor in Niedersachsen die Regierungsmacht. Ohne die Leihstimmen der CDU-Wähler wäre die Partei sogar aus dem Landtag geflogen. Doch die FDP-Spitzen tun so, als sei das gute Wahlergebnis das Verdienst der FDP. Sie sprechen von einem grandiosen Erfolg und wirken dabei wie Fußkranke, die sich als Sprint-Meister preisen.

(uh) FDP-Fraktionschef Brüderle erklärt, Parteichef Rösler werde nach der Niedersachsen-Wahl gestürzt. Mitleid und Empörung, die hier und da geäußert werden, sind fehl am Platz. Sie beruhen auf der Fehleinschätzung, Rösler könne sich retten, wenn es die FDP am Sonntag über die Fünf-Prozent-Hürde schaffe. Er ließ diesen Eindruck zu, obwohl er weiß: Seit ihn Kubicki erstmals angriff, ist er zu stark beschädigt, als dass er der FDP noch helfen kann.

(uh) Die Zeitungsbranche ist im Niedergang. Renommierte Blätter verschwinden vom Markt, oft ein Ausweis verlegerischen Versagens. Die Eigentümer versäumten, ihre Produkte den Bedürfnissen der Kunden und der technischen Entwicklung anzupassen. Obwohl etliche Verlage gutes Geld verdienen, werden sie plötzlich tätig: Sie bauen nicht auf, sie reißen ab.

(uh) Nicht jede Landtagswahl lohnt den Aufwand eines Fernsehabends. Die Hälfte der Länder hat nicht einmal drei Millionen Wahlberechtigte. Dagegen gebührt der Wahl in Niedersachsen am Sonntag besondere Aufmerksamkeit. Nicht nur, weil sechs Millionen wählen dürfen. Die Wahl gilt als wegweisend für die Bundestagswahl im Herbst.